1492 begab sich Christopher Kolumbus mit drei Schiffen auf seine erste Fahrt über den Atlantik mit dem Flaggschiff Santa Maria und den beiden kleinere

1492 begab sich Christopher Kolumbus mit drei Schiffen auf seine erste Fahrt über den Atlantik mit dem Flaggschiff Santa Maria und den beiden kleineren Schiffe Nina und Pinta. Die Santa Maria war über 23 Meter lang, fast acht Meter breit und hatte eine Besatzung von 39 Mann. Bei dem Schiffstyp handelt es sich vermutlich um eine Karavelle mit drei Masten und fünf Segeln, geringem Tiefgang und hohem Heck.

Statt, wie angenommen, in Ostasien anzukommen, landete Kolumbus auf einer nördlichen Insel der Bahamas. Amerika war entdeckt.

Wegen der Unerfahrenheit des Steuermanns lief an Weihnachten desselben Jahres das Schiff auf einer Sandbank vor der Küste Haitis auf. Es konnte nicht mehr repariert werden. Aus den Überresten wurde die erste spanische Siedlung in Amerika gebaut, in der Kolumbus etwa dreißig Männer zurückließ.

Zurück in Europa feierte Kolumbus seinen Triumphzug durch Spanien. Vom Papst bekam er das Recht, die entdeckten Gebiete dem Herrschaftsbereich Kastiliens zuzuordnen.

Im Herbst 1493 begab sich Columbus auf eine zweite Reise wieder mit Pinta und Nina sowie einem neuen Flaggschiff. Ziel war es, auf Goldvorkommen zu stoßen und die Ureinwohner als Sklaven zu nutzen. Auf Haiti angekommen, fand die Reisetruppe das Fort zerstört und die Hinterbliebenen Europäer getötet vor. Die Indianer waren beimersten Besuch freundlich gesinnt gewesen und hatten Gold und Wolle zum Tausch angeboten, was von Kolumbus als naiv und Zeichen ihrer „Unterentwicklung“ gesehen worden war.

Die Hinterbliebenen nutzten die Ureinwohner aus, behandelten sie schlecht und versuchten sie zu versklaven. Sie kamen vermutlich bei einer Gegenwehr der Ureinwohner ums Leben. Als Kolumbus seine Schiffkameraden tot vorfand, startete er einen Rachefeldzug, obwohl er den königlichen Auftrag bekommen hatte, die Ureinwohner respektvoll zu behandeln, da auch diese konvertieren und zukünftige Christen werden konnten. Kolumbus versklavte 1.600 Indianer, die er auf brutalste Weise behandelte und dazu zwang, Gold zu suchen, was weitgehend erfolglos blieb. Das war der Beginn des brutalen und menschenunwürdigen Sklavenhandels der Kolonialmächte.