Schon die ersten uns bekannten Schiffe waren aus Holz. Bei den sogenannten Einbäumen wurde ein massiver Baumstamm ausgehöhlt. Mit Rudern konnte diese

Schon die ersten uns bekannten Schiffe waren aus Holz. Bei den sogenannten Einbäumen wurde ein massiver Baumstamm ausgehöhlt. Mit Rudern konnte diese Konstruktion im Wasser bewegt werden. Von da an blieb Holz das klassische Material für den Bau von Boten und wurde für Rumpf und Korpus verwendet.

Hölzer für den Schiffbau

Die Vorteile von Holz sind Schwimmfähigkeit, weite Verbreitung, natürliches Vorkommen und eine leichte Verarbeitung. Vor allem für kleinere Boote mit einer Länge von bis zu sechs Metern ist Holz gut geeignet, zum Beispiel für Segel-e und Beiboote. Die Widerstandsfähigkeit des Holzes gegenüber Witterung und Wasser hängt stark von der Dichte und Härte der Holzart ab. Äußere Faktoren wie Süßwasser oder See-Organismen können in das Holz eindringen und die Qualität verschlechtern. Besondere Holzarten, wie Teak und Zeder, verfügen über natürliche Chemikalien, die einer Fäulnis entgegenwirken, selbst wenn sich das Holz lange unter Wasser befindet. Andere Hölzer, wie Kiefer, verfaulen hingegen sehr schnell.

Bei den meisten Holzbooten ist der Rumpf eine Planke, die am Kiel und am Rahmen befestigt ist. Hierbei werden oft unterschiedliche Holzarten verwendet. So bestehen Kiel und Rahmen aus Harthölzern, zum Beispiel Eiche. Die Planken bestehen häufig aus Nadelhölzern wie Kiefer.

Bei Hobbybauern ist Sperrholz beliebt, es sollte aber mit wasserresistenten Stoffen und Laminaten versiegelt werden. Gewöhnliches Sperrholz hat oft Hohlräume, in die Wasser gelangen, was zum Verfaulen führen kann. Sperrholz sollte zudem mit Harz und Lacken beschichtet werden. Rohes Leinöl ist hingegen nicht für Boote geeignet, da es sehr lange zum Austrocknen braucht. Gekochtes Leinöl verhindert die Bildung von Schimmelpilzen.

Zum Bootsbau können auch tropische Hölzer wie Mahagoni verwendet werden, meistens aber nicht für den Rumpf, sondern für das Deck und andere Ausbauten.

Um die einzelnen hölzernen Bauteile zu verbinden, werden Klebstoffe, Nieten, Schrauben und Nägel verwendet.

Schiffbautechniken

Eine der beim Bootsbau verwendeten Techniken ist die Klinkerbeplankung. Diese Technik kommt aus Skandinavien. Holzbretter werden so befestigt, dass sie einander leicht überlappen. Um die Bretter abzurunden, können Kupfernieten, Eisennägel, Schrauben oder sogar Klebstoffe verwendet werden. Feinere Holzrippen können auch mit Dampf gebogen werden, diese dienen meist zur Ausgestaltung des Innenraumes.

Im europäischem Bootsbau erfolgte die Beplankung von unten nach oben, währen im asiatischen Raum die Dschunken von oben nach unten beplankt wurden.

Eine Variante der Klinkerbeplankung ist vor allem im Amateur-Bootsbau beliebt. Hierbei werden Bohlen stückweise angeklebt. Diese Bauweise ist zeitsparend und erfordert keine speziellen Vorrichtungen, um die Bretter in Form zu bringen.

Holz kann beim Bootsbau auch „kalt“ geformt werden. Bei diesem Verbundbau werden mehrere Schichten aus Furnieren, das ist dünnes Holz, in verschiedene Richtungen ausgelegt. Diese Struktur ist widerstandsfähig, fest und dennoch leicht. Dieses Verfahren wird auch häufig zum Bau von Jachten verwendet. Das Furnierholz kann hierbei auch mit Glasfasern verstärkt werden. Da sowohl Furniere als auch Glasfasern flexibel sind, ist der Gestaltungsfreiraum bei den Formen des Rumpfes größer.