Beschäftigt man sich mit der Geschichte der Boote, kommt nicht an den Wikingern vorbei. Die Wikinger hatten eine einzigartige Kultur der Seefahrt und

Beschäftigt man sich mit der Geschichte der Boote, kommt nicht an den Wikingern vorbei. Die Wikinger hatten eine einzigartige Kultur der Seefahrt und waren Meister im Bauen von Schiffen und Booten. Die Schiffe der Wikinger wurden nicht nur für Kriege eingesetzt, sondern auch für den Handel mit fernen Ländern, Erkundung neuer Gebiete und zur Kolonialisierung.

Die Literatur teilt Wikingerschiffe in zwei Kategorien ein: Handelsschiffe und Kriegsschiffe. Diese Kategorien haben sich aber auch überschnitten, so wurden auch Schiffe, die für den Transport von Waren konzipiert wurden, als Kriegsschiffe verwendet. Die meisten Schiffe der Wikinger wurden für das Befahren von Flüssen und Fjorden gebaut. Sie waren ein wichtiges Mittel für Fortbewegung und Transport. Norwegen ist sehr reich an Binnengewässern, die eine Überquerung ohne Boot schwer machten.

Aber die Wikinger befuhren nicht nur „ruhiges“ Wasser. Sie hatten auch einige Schiffe, die das offene Meer befuhren. Die Wikinger kamen mit ihren Schiffen bis nach Island, Grönland, Neufundland, das Mittelmeer und Afrika.

Da sie unterschiedlich eingesetzt wurden, waren auch die Boote unterschiedlich. Im Großen und Ganzen lassen diese sich aber auf einige Hauptmerkmale reduzieren: Die Boote waren schlank und wendig aus leichtem Holze gebaut. Sie hatten symmetrische Enden und einen Kiel. Aus historischen Quellen wird abgeleitet, dass sie an Heck und Bug herausragende Verzierungen hatten: geschnitzte Drachenköpfe oder andere mythische Wesen.

Dank des flachen Rumpfes konnte schnell Geschwindigkeit aufgebaut werden. Die Schiffe konnten gut auf dem Meer und in tiefen Gewässern navigiert werden. Da Bug und Heck identisch waren, konnten die Wikinger schnell umkehren, ohne das Schiff aufwendig wenden zu müssen. Eine Taktik, die gerade beim Einsatz im Krieg ein großer Vorteil war. Aber auch in nördlichen Gebieten war es nötig, flink umzukehren, um weder mit Eisbergen noch Meereis zu kollidieren. Da die Schiffe relativ flach waren, konnten sie direkt am Strand anlegen. Das geringe Gewicht der Schiffe ermöglichte einen Transport über Land. Fast auf der gesamten Länge der Schiffe gab es Ruder. Später kamen auch Segel hinzu, die das Rudern erleichterten oder sogar, auf längeren Strecken, ersetzten.

Diese Langboote waren sehr unterschiedlich in ihrer Größe, den Details und der Ausarbeitung. Eine Möglichkeit, diese Langboote zu unterteilen, ist die Anzahl der Plätze der Ruderer. Es gab Ruderbänke mit dreizehn Plätzen bis hin zu geschätzten 34 Plätzen.

Diese Langboote waren damals mit viel Prestige verbunden. Sie waren ein Symbol für die skandinavische Seemacht und ein wertvoller Besitz.